26.09.2022
Gut beraten zur Prävention frühkindlicher Karies: DAJ-Unterrichtsprogramm an Hebammenausbildungsstätten ausgezeichnet!
Bereits seit 2019 unterrichten sie bundesweit an Hebammenausbildungsstätten: Dozent*innen des am 23. September 2022 mit dem Wrigley Prophylaxe-Preis, 2. Preis, ausgezeichneten Unterrichts-Programms zur Mundgesundheit von Mutter und Kind. Sie gewinnen angehende Hebammen als kompetente Mitstreiterinnen zur Prävention der frühkindlichen Karies. Für die Konzeption der Unterrichtsmodule, das gut geschulte bundesweite Dozent*innen-Team, die erfolgte Evaluation wurden die dahinterstehenden Initiatorinnen eines multiprofessionellen DAJ-Teams nun ausgezeichnet.
Hebammen spielen eine Schlüsselrolle für Schwangere und junge Familien: Was sie empfehlen, hat
Gewicht. Wie sie bei Fragen rund um die Mundgesundheit noch kompetenter beraten können, lernen sie nun bereits in ihrer Ausbildung. Seit 2019 gehört das Fach „Mundgesundheit für Mutter
und Kind“ bundesweit an Ausbildungsstätten für Hebammen zum Angebot. Das Unterrichtskonzept vermittelt die wichtigsten Präventionsmaßnahmen zur Kariesprävention von Anfang an bis zum Ende des ersten Lebensjahres; für die werdende Mutter steht die Vermeidung der Schwangerschaftsgingivitis im Zentrum. Dabei gibt es zwei Kernbotschaften: Erstens, dass die werdende Mutter effektiv für ihre eigene Zahngesundheit sorgen kann und sollte, und zweitens, dass Karies vom ersten Zahn an vermeidbar ist. Hier ist Aufklärung gefragt: Häufiger Auslöser für Karies bei Kleinkindern ist nach wie vor die Nuckelflasche mit zuckerhaltigen Getränken.
Das Unterrichtskonzept ist ein Gemeinschaftswerk: Mehrere Landesarbeitsgemeinschaften für Jugendzahnpflege hatten bereits eigene Konzepte für die Hebammenausbildung vorgelegt, die DAJ griff die Aufgabe auf, auf diesen Erfahrungen aufbauend ein bundesweit einheitliches, evidenzbasiertes Konzept zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren. Eine Arbeitsgruppe, geleitet von DAJ-Geschäftsführerin Bettina Berg,wurde nun für das bisher Erreichte geehrt. Zu den Ausgezeichneten gehören außerdem:
- Vertreterinnen aus vier Landesarbeitsgemeinschaften für Jugendzahnpflege:Petra Völkner-Stetefeld (LAG Hessen), Heike Eicher (LAG Thüringen), Dr. Annette Muschler (LAG Bayern), Diana Müller (LAG Rheinland-Pfalz),
- die Vertreterin des Deutschen Hebammenverbands Ute Petrus
- Privatdozentin Dr. Yvonne Wagner (wissenschaftliche Beratung) ,
- Gabriele Dyckmans (Frühe Hilfen der Stadt Frankfurt) und Sibylle Bausback-Schomakers (zahnärztlicher Dienst der Stadt Frankfurt),
- Ursula Günster-Schöning (didaktische Beratung + Weiterbildung)
- Jana Lill (DAJ).
Der Wrigley Prophylaxe Preis wird einmal jährlich an Studien, Initiativen und Projekte vergeben, die das Thema Kariesprävention mit innovativen und nachhaltigen Prophylaxeprogammen adressieren.
Ein besonderer Dank gebührt den speziell weitergebildeten Prophylaxe-Expertinnen, die das Konzept seit 2018 bundessweit an Hebammenausbildungsstätten in Präsenz oder online unterrichten. Eine Evaluation des Programms hat ergeben, dass sie in den Jahren 2019 und 2020 bereits über 700 angehende Hebammen in den wichtigsten Aspekten der Mundgesundheit von Mutter und Kind unterrichtet haben. Der geschätzte Multiplikationseffekt ist enorm: Man geht davon aus, dass die bislang geschulten Hebammen jährlich mindestens 17.000 junge Mütter in der Vorsorge und mindestens 18.000 in der Nachsorge erreichen.
Fach- und Hochschulen können im Programm weitergebildete Dozentinnen* über die regional zuständige Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege anfragen. Auch für die Fort- und Weiterbildung bereits ausgebildeter Hebammen stehen diese Dozentinnen* zur Verfügung.

(von links) Prof. Dr. Annette Wiegand (Jury, Göttingen), Prof. Dr. Werner Geurtsen (Jury, Hannover), Petra Völkner-Stetefeld (Gewinnergruppe 2. Platz), Prof. Dr. Thomas Attin (Jury, Zürich), Bettina Berg (Gewinnergruppe 2. Platz, Bonn), Prof. Dr. Joachim Klimek (Jury, Gießen), Dina Müller (Gewinnergruppe 2. Platz), Dr. Christian Rath (Jury, Darmstadt), Dr. Annett Muschler (Gewinnergruppe 2. Platz), Prof. Dr. Hendrik Meyer-Lückel (Jury, Bern), Heike Eicher (Gewinnergruppe 2. Platz), Prof. Dr. Rainer Haak (Jury, Leipzig), Janina Werner (Wrigley Oral Healthcare Program, Unterhaching)