25.06.2021
Barmer Zahnreport 2021 widmet sich MIH: Weiterer Forschungsbedarf zu Ursachen
Molaren Inzisiven Hypomineralisation (MIH), eine Störung der Zahnschmelzbildung bei Kindern, ist ein Phänomen, dessen Auftreten auch im Rahmen der Gruppenprophylaxe beobachtet wird. Im Barmer Zahnreport 2021 wird die Entstehung mit der Einnahme bestimmter Antibiotika in den ersten vier Lebensjahren in Zusammenhang gebracht. DGZMK und DGKiZ weisen in einer Stellungnahme dazu auf die nach wie vor ungeklärten Entstehungszusammenhänge und auf weitere mögliche Ursachen hin. Der Forschungsbedarf sei hoch.
Rund acht Prozent aller Sechs- bis Zwölfjährigen sind laut Barmer Zahnreport aufgrund von Molaren Inzisiven Hypomineralisation (MIH), sogenannten Kreidezähnen, in zahnärztlicher Behandlung. Die Ursachen, warum die Schmelzbildung von Zähnen bei diesen Kindern gestört ist, sind derzeit nicht eindeutig geklärt, eine gezielte Prävention also nicht möglich. Deshalb konzentriert sich die zahnärztliche Betreuung darauf, die MIH frühzeitig zu erfassen, die Eltern aufzuklären, die Zähne zu versorgen und die Kinder engmaschig zu betreuen.
Der Barmer Zahnreport setzt seinen Schwerpunkt 2021 auf das Thema MIH. Er fokussiert dabei auf den möglichen Zusammenhang der Entstehung mit häufigerer Einnahme bestimmter Antibiotika in den ersten vier Lebensjahren. In ihrer Pressemitteilung vom 21. Juni 2021 weisen die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sowie die Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ) darauf hin, dass diese Zusammenhänge nur eine von mehreren möglichen Ursachen darstellen und dass hierzu weitere wissenschaftliche Studien dringend erforderlich seien. Als weitere auslösende Faktoren würden beispielsweise Infektionserkrankungen in den ersten drei Lebensjahren, chronische Erkrankungen der Atemwege des Kindes, Umwelttoxine (Kunststoffbestandteile in Form des Bisphenol A) oder auch ein Vitamin-D-Mangel diskutiert.